Sehr geehrter Herr Bürgermeister Koester,
meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen,
dem Theologen Dietrich Bonhoeffer wird das Zitat zugeschrieben:
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwieriger ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt
die Erinnerung in eine stille Freude.
Wenn du, lieber Peter, am kommenden Freitag deine Bürotüre bei der Stadt Waldbröl abschließt, wird du nach anstrengenden, aufregenden und vielleicht auch nicht immer einfachen Jahren als Bürgermeister viele Erinnerungen an eine sehr schöne und erfolgreiche 12jährige Amtszeit mitnehmen.
Genau aus dieser Verbundenheit aufgrund der vielen Begegnungen, der guten Zusammenarbeit in deiner Stadtverwaltung, den vielen spannenden Themen und nicht zuletzt der interessanten Ratsarbeit, die du erleben durftest, wird dir die Trennung nicht leicht fallen.
Auch wenn du deine Verabschiedung nicht in der Aula des Gymnasiums geplant hattest, passt die Symbolik dieses Ortes hier zum heutigen Anlass.
Viele Vorhänge sind hier bereits gefallen und heute ist es dein ganz persönlicher, der sich das letzte Mal senken wird. Und das, lieber Peter, nach einer Vorstellung, in der du ganz unzweifelhaft der Hauptdarsteller warst und deine Rolle hervorragend gespielt hast.
Ausgestattet – und als ehemaliger Kollege und Kreisbediensteter muss ich das erwähnen – mit der großen Qualität eines Mitarbeiters der Kreisverwaltung hast du im Jahr 2008 die Bühne gewechselt und nach deiner erfolgreichen Wahl zum Bürgermeister bei der Stadt Waldbröl angeheuert.
Von Anfang an hast du es verstanden, den Finger in die Wunden dieser Stadt zu legen und kannst unbestritten als Dirigent der Stadtentwicklung bezeichnet werden.
Und deine Erfolge können sich mehr als sehen lassen.
So hast du insbesondere beim Bau der Feuerwache I in der Gerberstraße, dem Boxbergkreisel, dem Gartenhallenbad an der Vennstraße, der Aufwertung des Kirchplatzes in Zusammenarbeit mit der ev. Kirche, der Errichtung der Polizeiwache, die Etablierung unseres Krankenhauses, die Errichtung des Naturerlebnisparks Panarbora oder auch dem zuletzt eröffneten kulturhistorischen Stadtrundgang den Taktstock geschwungen oder hattest zumindest entscheidenden Anteil an der Entwicklung dieser Stadtbild prägenden Projekte.
Nicht zuletzt hast du deiner Verwaltung mit dem Bürgerdorf am Alsberg ein neues Zuhause, oder, um im Jargon zu bleiben oder der Behauptung böser Zungen zu folgen, ein neues Theater geschaffen.
Aber es sind nicht nur die bereits sichtbaren Elemente, die dein Lebenswerk für die Stadt auszeichnen. Auch hinter den Kulissen warst du stets intensiv aktiv, um die Ziele Waldbröls voranzutreiben.
Exemplarisch darf ich hier gerne die Initiative zum Bau der K 28n als Waldbröler Ortsumgehung, die Entwicklung der Breuers Wiese und des Industriegebiets im Langenbacher Siefen, die Umgestaltung der Klus und nicht zuletzt die bevorstehende Ertüchtigung des Merkurgeländes nennen.
Alles Erfolge, für die du verantwortlich das Drehbuch geschrieben hast. Du hast, um es mit den Worten von John F. Kennedy zu sagen „da angepackt, wo die anderen erst einmal reden“.
Du hast dein Amt gelebt und Bürgermeister war für dich nicht ein Beruf, sondern eine Berufung und genau deshalb werden die o.g. Errungenschaften auch immer mit deinem Namen verbunden bleiben. Waldbröl ist deine Stadt, auch wenn du, und das erlaube ich mir mit Replik auf den Bürgermeisterwahlkampf an dieser Stelle zu sagen, nicht in ihr lebst.
Natürlich warst du in dieser ganzen Zeit kein Solist. Immer konntest du dich auf dein Ensemble, die Stadtverwaltung verlassen. Jederzeit hattest du lobende Worte für die Kolleginnen und Kollegen übrig und es war dir bewusst, dass eine erfolgreiche Arbeit nur mit einem starken Team zu leisten war. Insofern gilt mein Dank an dieser Stelle stellvertretend für dich auch als Ovation an die gesamte Stadtverwaltung.
Und nicht zuletzt gibt es auch noch den Stadtrat, dem du über deine Amtszeit vorgestanden hast. Ja, was könnte ich über den Stadtrat sagen. Mit ein wenig Eigenironie vielleicht, dass wir ab und an eine Komödie anstelle einer Gala-Vorstellung dargeboten haben. Aber ich denke, dass auch die Vertreter der Bürgerinnen und Bürger letztlich mit ihren Entscheidungen dazu beigetragen haben, deine Arbeit zu unterstützen und die Stadt für die Zukunft besser aufzustellen.
Du hattest also viele Unterstützen und Helfer, aber der Protagonist bleibst du.
Ich darf persönlich sagen, dass ich unsere Zusammenarbeit sehr genossen habe. Sie war stets sachlich, konstruktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt. Ich bin und da spreche ich für meine gesamte Fraktion, stolz darauf, dass wir deine Arbeit in den letzten Jahren so intensiv begleiten durften. Es hat viel Spaß gemacht.
Du trittst nun von dieser Bühne ab, aber dein Ruhestand wird, so wie ich dich kenne, eher ein Unruhestand werden. Ich schließe damit den Kreis und komme auf mein Ausgangszitat zurück:
„Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.“
Ich hoffe, dass dich diese Freude über alles das, was du geleistet hast, in deinem neuen Lebensabschnitt begleiten wird. Du hast es dir verdient.
Deine CDU hat lange überlegt, was wir dir zu deinem Abschied schenken können und wir waren uns sicher, dass ein Bürgermeister eigentlich alles hat und nicht zuletzt auch eine üppige Pension erhält.
Aber dann haben wir uns an deine große Leidenschaft neben deiner Frau, das Fahrradfahren, erinnert. Und so ist ein Präsent dabei herausgekommen, das du vielleicht für deine aktive Freizeitgestaltung nutzen kannst.
Darüber hinaus möchten wir dich bitten, deiner Frau als Entschädigung dafür, dass sie dich jetzt häufiger auch zu Hause ertragen musst, einen schönen Blumenstrauß mitzunehmen.
Ich bedanke mich für die Ehre, dass ich diese kurze Laudatio auf einen Bürgermeister par excellence halten durfte.
Lieber Peter, als Dirigent von Verwaltung, Rat und Stadtentwicklung verlässt du heute die Bühne und deine Gage, so ist das bei Künstlern üblich, ist der Applaus. Und davon erhältst du jetzt sicher reichlich.
Andre Steiniger
- Vorsitzender der CDU-Fraktion -