Pressemitteilung des Stadtverbandes der CDU-Waldbröl

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CDU-Waldbröl lud zum Vortrag mit Tony Rinaudo – Australischer Agrarwissenschaftler stellte sein Wiederaufforstungskonzept vor

Christoph Waffenschmidt, Tony Rinaudo, Carsten Brodesser und Jürgen Köppe (v. l. n. r.) freuten sich über die gelungene Veranstaltung.

Christoph Waffenschmidt, Tony Rinaudo, Carsten Brodesser und Jürgen Köppe (v. l. n. r.) freuten sich über die gelungene Veranstaltung.


Am Donnerstag, dem 04.05.2023, richtete die CDU Waldbröl im Naturerlebnispark Panarbora eine Vortragsveranstaltung mit dem australischen Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo aus. Mit der Entdeckung einer besonderen Wiederaufforstungstechnik („Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR)) gelang es ihm Teile der trockenen Sahelzone, insbesondere im Niger, wieder zu begrünen. Das System wird mittlerweile in über 30 Ländern weltweilt eingesetzt und hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Insbesondere der Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung ist dabei von entscheidender Bedeutung, um Austriebe aus alten Wurzelstöcken vor verfrühter Abholzung und verbiss durch Beweidung der Flächen mit Nutztieren zu schützen. So entstehen aus den Büschen im Laufe der Jahre Bäume. Diese machen die Böden wieder fruchtbarer und bieten optimale Wuchsbedingungen für weitere Baumsämlinge sowie deutlich verbesserte Voraussetzungen für die Landwirte. Der Wasserhaushalt des Bodens wird durch den Bewuchs optimiert, sodass auch in trockenen Phasen Nutzpflanzen deutlich besser erhalten werden können. Pflegeschnitte der Büsche, um den Wuchs zu fördern, sorgen zudem für die Brennholzversorgung der Bevölkerung. Der Schutz von Klima und Umwelt sowie die Belange der Bevölkerung vor Ort können somit ideal vereint werden. Für sein Konzept erhielt Rinaudo im Jahr 2018 den Right Livelihood Award, auch bekannt als "Alternativer Nobelpreis".

Zum Vortrag Rinaudos geladen waren Vertreter der Waldbauernschaft und des NABU. Der Vortrag kam bei allen anwesenden gut an und stieß auf großen Zuspruch. Insbesondere das seit Jahrhunderten in einigen Waldbröler Wäldern praktizierte Konzept der Niederwaldbewirtschaftung hat Ähnlichkeiten zu Rinaudos Technik und wurde daher intensiv besprochen und vom Geschäftsführer der Waldnachbarschaft Bladersbach Dietmar Rötzel erläutert. Alle 30 Jahre werden die Flächen abgeholzt, sodass aus den verbleibenden Wurzelstöcken wieder Ausschläge entstehen, die wiederum in 30 Jahren erneut geerntet werden können. Die Flächen der Waldnachbarschaft Bladersbach stehen unter Naturschutz und bieten eine hohe biologische Diversität. Dies stieß auf großes Interesse bei Rinaudo, sodass eine spannende und tiefgründige Diskussion entstand. „Der Vortrag von Tony Rinaudo und die anschließende Fragerunde und Diskussion zeigten, wie wichtig das Thema der Nachhaltigkeit in allen Bereichen geworden ist. Tony ist ein Vorreiter auf dem Gebiet die Menschen von einem nachhaltigen Konzept zu überzeugen und dieses gemeinsam zum Wohle aller umzusetzen. Es war ein sehr spannender und aufschlussreicher Abend.“ faste der Waldbröler CDU Vorsitzende Jürgen Köppe die Veranstaltung zusammen.

Auch der oberbergische Bundestagsabgeordnete Carsten Brodesser war vor Ort und konnte einige Einblicke in die Problematiken der aktuellen Förderkulisse, hinsichtlich der Wiederaufforstung, der durch Borkenkäfer und Trockenheit entstandenen Kahlflächen, geben. Der Kontakt zu Rinaudo wurde kurzfristig durch den ehemaligen Waldbröler Bürgermeister Christoph Waffenschmidt hergestellt, der den Vortrag zudem ins Deutsche übersetzte.

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